Eye Movement Desensitization and Reprocessing
Eine der wirksamsten Therapiemethoden bei Traumafolgestörungen.
Was ist EMDR?
EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing und heißt auf Deutsch Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegungen. Kern dieser Behandlungsmethode ist die bilaterale Stimulation. Dabei werden die beiden Gehirnhälften abwechselnd stimuliert. Dies kann durch ein hin- und herbewegen der Augen geschehen, durch abwechselndes Berühren der linken und rechten Handoberseite oder durch das Hören eines Tones über Kopfhörer.
In meiner Praxis benutze ich moderne EMDR-Geräte, welche eine bilaterale Stimulation ermöglichen. Dadurch kann ich als Therapeutin mit meiner Aufmerksamkeit ganz beim Patienten sein. Durch die Stimulation werden im Gehirn Verarbeitungsprozesse angestoßen, die die Selbstheilungskräfte aktivieren. Dies wurde in zahlreichen Studien zur Behandlung von PTBS und Traumafolgestörungen nachgewiesen.
Wo EMDR hilft
EMDR lässt sich auch bei anderen psychischen Problemen und Erkrankungen erfolgreich einsetzen.
Depressive Erkrankungen
Zur Behandlung von Depressionen ist EMDR ebenfalls erfolgreich einsetzbar. Im Gegensatz zur Verhaltenstherapie oder Gruppentherapieverfahren gibt es Hinweise darauf, dass es nach einer Therapie mit EMDR weniger Rückfälle bei den Patienten gibt.
Angst- und Panikstörungen
Bei der EMDR-Behandlung von Angsterkrankungen geht es darum, die Ängste und Panik auslösenden negativen Emotionen und Gedanken zu erkennen und zu desensibilisieren.
Belastende Lebenserfahrungen und Trauer
Ein belastendes Lebensereignis, wie ein Verlust, kann Ähnlichkeiten zu einem Trauma aufweisen. Deshalb eignet sich EMDR sehr gut, um bei der Behandlung von Trauer, Linderung zu erzielen.
Zusätzlich gibt es in der Paartherapie Bereiche, in denen EMDR wirksam eingesetzt werden kann.
Vorteile und häufige Fragen
Der große Vorteil von EMDR ist, dass – im Gegensatz zur Behandlung mit reiner Gesprächstherapie – wesentlich schneller und nachhaltiger Ergebnisse erzielt werden können. Mit der, auf den ersten Blick simpel anmutenden Methode, kann in der Praxis oftmals innerhalb weniger Stunden schon eine deutliche Linderung der Symptome erzielt werden.
80% der Patienten mit PTBS berichten nach einer Psychotherapie mit EMDR-Behandlung von einer deutlichen Besserung ihrer Symptomatik.
Belastende Emotionen werden verringert, traumatische Erlebnisse verarbeitet, Ängste gelindert und Anspannung gelöst. Die Methode ist zudem nebenwirkungsarm und sie ist eine der am besten erforschten Therapiemethoden, die es aktuell gibt.
EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing, was auf Deutsch etwa Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegungen bedeutet.
Um eine bestmögliche und risikofreie Behandlung zu gewährleisten, sollte EMDR nur von qualifizierten Ärzten oder Psychotherapeuten durchgeführt werden, die eine Spezialausbildung dafür vorweisen können.
Es können durch EMDR unverarbeitete, belastende Erinnerungen auftauchen. Starke Emotionen und Körperempfindungen treten häufig während der Sitzungen auf. Zudem können neue (Alb-)Träume und Gefühle auftauchen. Viele Patienten fühlen sich nach einer EMDR-Sitzung außerdem müde. Ein gut ausgebildeter EMDR-Therapeut weiß in der Regel, wie mit solchen Nebenwirkungen jeweils umzugehen ist.
Es gibt ein klar strukturiertes Vorgehen bei jeder EMDR-Sitzung. Da dieses etwas Zeit in Anspruch nimmt, bieten manche Therapeuten EMDR nur in Doppelsitzungen an.
Es ist möglich, kleinere EMDR-Übungen zuhause selbst durchzuführen. Vorher sollten diese jedoch mit dem Therapeuten gemeinsam besprochen und erarbeitet werden.